Ein erholsamer Schlaf ist ungeheuer wichtig. Neben der Matratze und den Bettwaren, hat auch die Bettwäsche einen erheblichen Einfluss auf unser Schlafverhalten. Aber im Dschungel der vielen unterschiedlichen Bettwäschen-Materialien und Bettwäschen-Bezeichnungen stellen sich verschiedene Fragen:
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Welcher Stoff für Bettwäsche ist denn nun der richtige für mich? Welches Bettwäschenmaterial passt zu mir?
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Welche Bettwäsche ist am besten für den Winter geeignet?
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Was ist die beste Sommerbettwäsche?
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Worauf sollte ich bei Bettwäsche achten, wenn ich Allergiker bin?
Wir unterziehen die verschiedenen Stoffe einem Faktencheck und versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Fangen wir mal an grob zu sortieren. Dabei konzentrieren wir uns zunächst auf das Material der Bettwäsche. Hier unterscheiden wir zwischen Natur- und Kunstfaser.
Ein Überblick über die Naturfasern:
Zu ihnen gehören die Seide, Leinen und natürlich die Baumwolle.
Baumwoll-Bettwäsche – Die Vielseitige:
Die meisten Bettwäschen sind aus Baumwolle gefertigt – das ist nicht verwunderlich, denn die weiche Naturfaser überzeugt auf unserer nackten Haut.
Baumwolle ist ein nachwachsender Rohstoff und die Baumwollpflanze gehört zu den Malvengewächsen. Die Naturfaser wird dabei aus den weißen Samenhaaren der Pflanze gewonnen.
Baumwolle kann bis zu 65 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Diese gibt sie nach und nach wieder ab. Baumwoll-Bettwäsche ist somit extrem saugfähig und atmungsaktiv und temperaturregulierend.
Ein großer Vorteil von Bettwäsche aus Baumwolle ist ihre Robustheit und Strapazierfähigkeit. Je nach Ausführung kann sie sogar zwischen 60 und 95 °C gewaschen werden.
Die hohe Temperatur geht Bakterien und Milben an den Kragen. Sie werden sicher abgetötet. Baumwolle ist daher sehr gut für Allergiker geeignet.
Leinen-Bettwäsche – Die coole Wiedergeburt:
Leinen Bettwäsche erlebt aktuell eine Renaissance. War sie lange Zeit aus unseren Schlafzimmern verschwunden, erfreut sich Leinen heute wieder steigender Beliebtheit.
Leinen wird aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und ist somit wie die Baumwolle eine nachwachsende Naturfaser.
Er ist ein qualitativ sehr hochwertiger Stoff mit einem seidigen Glanz, der bekannt ist für seinen optisch schönen Knitter-Look.
Das Material ist sehr robust und haltbar. Aufgrund seiner Kochfestigkeit ist Leinen auch pflegeleicht. Es hemmt Bakterien und ist somit auch für Allergiker geeignet.
Leinen ist hervorragend temperaturregulierend. Er kann sehr gut Feuchtigkeit aufnehmen, trocknet aber auch schnell wieder. Mit seiner kühlenden Eigenschaft ist Leinen damit ein perfekter Stoff für Sommerbettwäsche.
Halbleinen besteht etwa zur Hälfte aus Baumwolle und zur anderen aus Leinen. Damit vereint das Mischgewebe die Hautfreundlichkeit und Saugfähigkeit von Baumwolle mit der langen Lebensdauer von Leinen.
Seide-Bettwäsche – Die Edle:
Seide ist kein pflanzlicher, sondern ein tierischer Faserstoff. Er wird aus den Kokons der Seidenraupe – den Larven des Seidenspinners – gewonnen.
Da sich die meisten Seidenraupen von den Blättern des Maulbeerbaumes ernähren, wird sie häufig auch Maulbeerseide genannt.
Charakteristisch für die verarbeitete Seide ist ihre schimmernde, glatte und damit elegante Oberfläche.
Der Stoff ist dabei schön leicht und hat nimmt auch gut Feuchtigkeit auf und trocknet schnell. Das Material ist sehr atmungsaktiv und auf der Haut fühlt sich Seide sehr angenehm und weich an.
Eine weitere positive Eigenschaft: Seide hat eine gute temperaturregulierende Wirkung: Im Winter wärmend und im Sommer kühlend. Damit kann Bettwäsche aus Seide auch gut über das ganze Jahr verwendet werden.
Allerdings hat der edle Stoff auch seinen Preis.
Und auch aufgepasst bei der Pflege, denn Seide ist sehr empfindlich! Wir empfehlen die Reinigung per Hand oder professionelle Trockenreinigung. In Ausnahmefällen kannst Du Seide auch bei niedrigen Temperaturen selber Waschen. Vorher bitte immer auf die Pflegehinweise im Etikett achten!
Ein Überblick über die Kunstfasern:
Bettwäschen aus Kunstfasern haben sich mittlerweile einen festen Platz bei den Bettwäschen erobert. Zu den Kunstfasern oder auch Synthetikgeweben genannt, gehören insbesondere Mircrofaser (z.B. Polyester, Nylon, Acryl) und die Viskose.
Das Material ist sehr dünn und diese Eigenschaft gibt Ihr auch den Namen. Von einer Mikrofaser spricht man dann, wenn 10 km der Faser 1 g schwer ist. Sie sind damit ca. halb so dick wie Seidenfäden
Die Microfaser wird üblicherweise künstlich aus erdölbasierten Grundstoffen hergestellt. Im Gegensatz dazu bestehen Viskosefasern aus regenerierter Zellulose. Weil der Garn aber mit Hilfe von Chemikalien künstlich hergestellt wird, gilt Viskose nicht als Naturfaser.
Optisch verfügt die Microfaser über einen leicht glänzenden Effekt. Zudem ist sie pflegeleicht und bügelfrei. Positive Eigenschaften sind Atmungsaktivität, Strapazierfähigkeit und hohe Formbeständigkeit.
Durch die enge Webart wirkt die Bettwäsche antiallergen. Pollen und Bakterien können sich in dem eng gewebten Stoff nicht festsetzen. Microfaser Bettwäsche ist somit für Allergiker geeignet.
Je nach Bedarf gibt es aufgeraute Mikrofaser-Bettwäsche für den Winter und glatte Stoffe als Sommer-Bettwäsche.
Neben der von uns getroffenen Einteilung in Natur- und Kunstfaser wollen wir nun die zahlreichen Stoffarten und deren Eigenschaften näher betrachten:
Bettwäsche für den Sommer
Satin-Bettwäsche und Mako-Satin-Bettwäsche
Bettwäsche aus Satin wurde ursprünglich aus Seide gewebt. Heute besteht sie meist Mischgeweben aus Kunstfasern (häufig Nylon und Polyester) und Baumwolle.
Bei Mako Satin handelt es sich um die hochwertigere Satin Variante, denn es werden überwiegend hochwertigere Baumwollgarne verwendet. Um den glatten und glänzenden Eindruck zu erhalten, wird die Baumwolle gekämmt, gekrempelt und merzerisiert (Behandlung mit Natronlauge).
Charakteristisch für beide Stoffe ist sein Webmuster. Es ist gekennzeichnet durch vier Fäden drüber und ein Faden drunter. Man spricht auch von der sogenannten Atlasbindung. Diese Webart maximiert die sichtbaren Fäden auf der Oberseite des Stoffes und erhält eine Musterung des Stoffes. Er wirkt damit luxuriöser und eleganter und ist weicher und glänzender im Vergleich zu der eher unauffälligen Rückseite des Stoffes.
Die Einarbeitung der Kunstfasern in Satin dient seiner Haltbarkeit und verschafft ihm einen glatten und glänzenden Look. Satin ist dabei weich und anschmiegsam. Er knittert kaum. Gerade aufgrund seiner Kunstfaseranteils ist Satin allerdings weniger atmungsaktiv als Mako-Satin.
Die beiden Stoffe unterscheiden sich aber auch hinsichtlich Ihre Pflegeeigenschaft. Hier gilt es immer auf die Pflegeetiketten zu achten, denn während Mako-Satin waschmaschinen-geeignet ist, ist die Waschbarkeit von Satin abhängig von der Mischung der Gewebe. Häufig muss Satin trocken gereinigt oder ggf. von Hand gewaschen werden.
Satin und Mako-Satin fühlt sich angenehm kühl auf der Haut an. Das macht diesen Typ zur idealen Sommerbettwäsche.
Seersucker-Bettwäsche
Die Bezeichnung Seersucker kommt aus dem perischen „shir o shekar“ und bedeutet so viel wie Milch und Zucker.
Der leichte und luftige Baumwollstoff ist bekannt für seine gekreppte Optik und hat einen zerknitterten oder welligen Oberflächeneffekt.
Der charakteristische Knitterlook und Kreppeffekt entsteht entweder durch Prägung des Stoffes oder durch einen bestimmten Webvorgang. Beim gewebten Seersucker verwendet man unterschiedliche Garne. Im anschließenden Waschvorgang schrumpfen die einzelnen Fäden des Gewebes unterschiedlich stark und ziehen den Stoff zusammen. Der daraus entstehende Kreppeffekt
Wird Seersucker aus Baumwolle gefertigt, verfügt sie über die positiven Eigenschaften des Materials. Er ist saugfähig und atmungsaktiv.
Zudem ist Seersucker Bettwäsche pflegeleicht und bügelfrei. Andererseits verhängt sich das Gewebe leichter und ist weniger reißfest als andere glatte Gewebe.
Durch seine unregelmäßige Oberfläche liegt der Stoff nicht zu eng auf der Haut und die Luft kann gut zirkulieren. Damit eignet sich Seersucker Bettwäsche besonders gut für den Sommer!
Renforcé-Bettwäsche
Renforcé kommt aus dem französischen und bedeutet „verstärkt“. Dies bezieht sich unter anderem auf die Robustheit des Gewebes. Dies geht zurück auf die dem Renforcé zugrunde liegende Webart mittels der sogenannten Leinwandbindung. Dabei wird bei der Verwebung der Baumwollstoffe jeder horizontale Faden (Schuss) abwechselnd über und unter dem vertikalen Faden (Kette) durchgeführt. Im Ergebnis erhält man ein glattes und mittelfeines Gewebe.
Der Stoff fühlt es sich angenehm auf der Haut an und durch den Baumwollgehalt ermöglicht es eine optimale Feuchtigkeitsaufnahme und Temperaturregulierung.
Zudem gilt Renforcé als besonders strapazierfähig und pflegeleicht. Waschbar
Der glatte Stoff lässt sich gut bedrucken und ist somit häufig als Bettwäsche für Kinder beliebt. Wir empfehlen Renforcé Bettwäsche gerne für die Sommermonate.
Bettwäsche für den Winter
Biber-Bettwäsche
Wahrscheinlich hat das gleichnamige Tier hier für die Bettwäsche als Namens Pate herhalten müssen. Das dichte Fell des Bibers schützt ihn vor dem Auskühlen und teilt diese wärmende Eigenschaft mit der Biber-Bettwäsche.
Biber-Bettwäsche besteht aus dichtem Baumwollgewebe, das ein- oder beidseitig aufgeraut wurde. Diesen Prozess nennt man Walken. Dabei wird der Stoff mechanisch geknetet, gedrückt und gestreckt. Das Material wird somit flauschiger und dicker. Der füllige Stoff sorgt für eine flauschige und wärmende Oberfläche.
Durch die Verwendung von Baumwolle bleibt der Biberstoff atmungsaktiv und temperaturausgleichend. Biber ist zudem saugfähig, gut waschbar (in der Regel bis 60°) und sehr pflegeleicht.
Kinder mögen den weichen Stoff, denn er fühlt sich angenehm auf der Haut an.
Durch die stark wärmende Eigenschaft ist Biberbettwäsche optimal für kalte Wintermonate.
Als Fein-Biber wird eine feinere und leichtere Ausführung bezeichnet. In der Regel wird der Stoff hier nur einseitig aufgeraut.
Frottee-Bettwäsche
Der Name stammt aus dem Französischen „frotter“ und bedeutet übersetzt: reiben.
Frottee-Bettwäsche wird zu einem großen Teil aus Baumwolle hergestellt, der um einen Microfaser-Anteil ergänzt wird. Deshalb ist das Material nahezu knitterfrei.
Charakteristisch sind die Schlingen, die ein größeres Volumen des Stoffes ergeben und dadurch relativ viel Flüssigkeit aufnehmen können.
Je nachdem welche Webtechnik verwendet wird kann man noch zwischen Frottier und Frottee unterscheiden. Beim Frottier bleiben Schlaufen auf beiden Seiten des Stoffes übrig. Das Frottee ist die etwas leichtere Variante des Stoffes, denn hier werden die Schlaufen nur auf einer Seite des Stoffes gewebt.
Das große Volumen des Stoffes macht die Bettwäsche sehr weich. Sie fühlt sich daher sehr sanft und angenehm auf der Haut an. Zudem ist Frottee schnelltrocknend, saugfähig und atmungsaktiv.
Frottee wird auch häufig für die Herstellung von Handtüchern, Bademänteln und Spannbettlaken verwendet.
Frottee sowie Frottier eignet sich für Menschen, die es gern warm und kuschelweich haben. Als Bettwäsche ist sie perfekt für die kalten Wintermonate geeignet.
Ganzjährige Bettwäsche
Jersey-Bettwäsche
Es wird vermutet, dass der Stoff ursprünglich von der gleichnamigen Kanalinsel stammt. Die Insel galt seit dem Mittelalter als wichtiger Exporteur für Webwaren.
Für Bettwäsche aus Jersey werden Garne aus Viskose oder Viskosemischungen, Wolle oder Wollmischgarnen, Baumwolle oder Seide verwendet.
Das Gewebe hat typischerweise eine leichte Rippenmusterung, da es gestrickt und nicht gewebt wird. Das verleiht dem Material eine besonders elastische und weiche Maschenstruktur.
Jersey fühlt sich sehr weich und geschmeidig auf der Haut an. Jersey-Bettwäsche ist zudem bügelfrei und pflegeleicht.
Bettwäsche aus Jersey eignet sich aufgrund der guten Klimaregulierung für die ganzjährige Verwendung. Der Stoff ist durch die Strickung sehr atmungsaktiv und saugfähig und somit gut für heiße Sommertage. Andererseits wärmt das Material relativ gut und eignet sich damit auch für die kühlere Jahreszeit.
Perkal-Bettwäsche
Der Name Perkal kommt aus dem Persischen, von „pargalah“ und bedeutet übersetzt „Tuch“. Gemeint ist damit ein dicht gewebtes Baumwollgewebe, das in Leinwandbindung gefertigt wird.
Bei der Verarbeitung zu Perkal-Bettwäsche werden besonders hochwertige und langfaserige Baumwolle verwendet. Diese lassen sich besonders fein verarbeiten.
Bei dieser Webetechnik wird über jeden horizontalen Faden ein vertikaler Faden gewoben und es ergibt sich daraus ein besonders feste Verbindung und in Konsequenz ein strapazierfähiger und scheuerfester Stoff.
Die Materialdichte (gemessen in Thread Count) beträgt 200 TC.
Was ist ein Thread Count (TC)?Ein thread count gibt an, wie viele Fäden pro Inch vorhanden sind. Ein Inch entspricht wiederum 2,54 cm. Somit gibt der Thread Count an
Weil die Baumwollfasern sehr fein verwebt sind, ist Bettwäsche aus Perkal spürbar zart auf der Haut.
Durch seine Verarbeitung ist Perkal Bettwäsche äußerst langlebig. Das Material ist flexibel, fest und fühlt sich dabei wunderbar glatt an. Damit ist Perkal Bettwäsche nahezu bügelfrei und lässt sich gut pflegen.
Bettwäsche aus Perkal eignet sich aufgrund der guten Feuchtigkeits und Temperaturregulierung für die ganzjährige Verwendung. Die verwendete Baumwolle ist äußerst atmungsaktiv und saugfähig und somit ein Favorit für heiße Sommertage. Im Winter kommt die wärmende Eigenschaft der Baumwolle zum Tragen und der Stoff schmiegt sich angenehm auf die Haut. Daher kann Perkal auch gut in der kühleren Jahreszeit verwendet werden.
Hinweis:
Bettwäsche von Surfing-Gorilla ist mit ebenfalls aus Perkal gefertigt (200TC). Wir verwenden ausschließlich hochwertige biologische Baumwolle. Damit schmiegt sich unsere Kinderbettwäsche besonders weich und angenehm an die Kinderhaut. Und das in bester GOTS Qualität für einen sorgenfreien und angenehmen Schlaf.
Woher weiß ich, aus welchem Material die Bettwäsche ist?
Neben dieser reinen Materialunterscheidung nach Natur- und Kunstfaser gilt es beim Kauf aber immer auf das konkrete Etikett zu schauen! Viele der Stoffe bestehen häufig aus Mischgeweben. Das bedeutet, dass Bettwäschen regelmäßig auch einen nicht unerheblichen Anteil an Kunstfasern aufweisen. Klarheit schafft hier der Blick auf das Etikett oder die detaillierte Produktbeschreibung beim Onlinekauf.
Wie häufig muss ich Bettwäsche wechseln?
Egal, für welches Bettwäschen-Material Sie sich entscheiden: Bettwäsche gehört zu den Textilien, die wir am längsten an unsere Haut lassen. Damit steht Bettwäsche unter Dauerbelastung – durchschnittlich acht Stunden pro Nacht und bei Kindern deutlich länger. Egal ob Sommer oder Winter, wir schwitzen nachts, verlieren Hautpartikel und Haare. Dies ist eine Einladung für Milben und Bakterien.
Wir empfehlen deshalb, die Bettwäsche regelmäßig zu wechseln und zu waschen. Wie oft, hängt vom individuellen Wohlgefühl ab. Als grobe Daumenregelung kann gelten: im Sommer alle zwei und im Winter, wenn es kühler ist, alle vier Wochen.